Wohlbefinden im Videocall
Genauso wie in einem Präsenz-Meeting, ist es wichtig, dass Du Dich in einem Videocall wohl fühlst. Damit Dir das gelingt spricht man von Selbstfürsorge, also dem Gestalten Deines eigenen Wohlbefindens, um eventuellen Stress auszugleichen. Dieses Wohlbefinden kannst Du gestalten. Doch keine Panik, je öfter Du an einer Online-Session teilnimmst, desto mehr wirst Du Deine eigene, individuelle Selbstfürsorge schleifen. Sie wird zur Normalität und automatisch ablaufen. Einzig und allein wichtig ist, dass Du Signale Deiner körperlichen oder auch geistigen Gesundheit wahrnimmst, um Missständen entsprechend mit der Wichtigkeit Deines Wohlbefinden frühzeitig entgegen zu treten.
ruhige Umgebung
Eines der wichtigsten Gebote der Selbstfürsorge, gerade in Online-Meetings, ist die Minimierung von Störungen im Vorfeld. So ist es beispielsweise ratsam, die Türklingel auf lautlos zu stellen und je nach Umgebung die Fenster zu schließen, bevor das Meeting startet. Perfekt ist es natürlich auch, wenn Du die Möglichkeit hast, für die Zeit des Videocalls allein in einem Raum zu sein. Bitte Deine Mitbewohner oder Familienangehörigen Dich nicht zu stören. Hierzu kann eine einfache Vereinbarung getroffen werden, indem ein von außen angehängter Zettel allen Personen im Wohnraum signalisiert: Online-Konferenz, bitte nicht stören! Bietet sich Dir aufgrund der räumlichen Gegebenheit nicht die Möglichkeit eines eigenen Raumes, so können auch hier Lösungen gefunden werden. Beispielsweise durch Aufstellen eines Papierschilds: bitte Ruhe, ich bin in einem Videocall!
Auch in der Session selber können wir darauf hinweisen, dass Störgeräusche von allen Teilnehmenden zu vermeiden sind. Hierzu können zu Beginn der Besprechung sogenannte Spielregeln vereinbart werden, die dazu aufrufen, Smartphones, Radio oder sonstige Geräuschpegel stumm- beziehungsweise auszuschalten. Sind vier oder mehr Beteiligte im gleichen Videocall ist es vorteilhaft, wenn alle ihr Mikrofon auf stumm schalten und nur auf machen, während sie sprechen. Dies verlangt zu Beginn etwas Disziplin, doch mit der Zeit wird das „mute“ und „unmute“ zu einer Selbstverständlichkeit.
regelmäßige Pausen
Neben der Eliminierung möglicher Störgeräusche gehören für jede und jeden von uns genügend Pausenzeiten, um produktiv zu bleiben. Diese kannst und solltest Du unterschiedlich, je nach eigenem aktuellem Bedürfnis füllen.
Bau Dir in Deinem Zeitplan Pausen vor und auch nach einem Videocall ein. Beide sind empfehlenswert, denn auch in einem Präsenz-Berufsalltag wirst Du nicht nahtlos von Meeting zu Meeting „sitzen“. Du wirst mindestens aufstehen, Kollegen verabschieden oder begrüßen, kurz auf die Toilette gehen, Dir etwas zu trinken holen, die Fenster öffnen, den Platz oder sogar den Raum wechseln und so weiter. Oder Du nutzt die Minuten zwischen zwei Besprechungen, um das Vorausgegangene zusammenzufassen und gegebenenfalls gleich per Mail weiter zu geben oder Dich auf die nächste Besprechung einzustellen. All das ist auch in einem überwiegend online gestalteten Arbeitstag wichtig. Versuche zwischen den Sessions fünf bis zehn Minuten Pause zu haben, um aufzustehen, Dich zu bewegen, kurz durchlüften. Kurz gesagt, versuche das Gleiche zu tun, wie zwischen all den Meetings am Arbeitsplatz. Selbst ein nötiger Smalltalk per Telefon zur Reflexion von eben Gehörtem oder zur kurzen Abstimmung sollte in einer solchen Pause drin sein.
Ist ein Online-Meeting länger als eine Stunde angesetzt, so fördern kleine Zwischenpausen die Konzentration. Denn wenn wir wissen, dass es in ein paar Minuten eine kurze Pause für wichtige Telefonate, Toilettengänge, Nahrungsaufnahme oder Ähnlichem gibt, können wir definitiv besser bei der Sache bleiben.
angenehmer Arbeitsplatz
Darüber hinaus macht es für eine gute Selbstfürsorge ebenfalls Sinn, sich mit dem zur Verfügung stehenden Arbeitsplatz auseinanderzusetzen. Kannst Du bequem vor der Kamera respektive dem Bildschirm sitzen? Kannst Du bei Bedarf diesen eventuell sogar mit wenigen Handgriffen in einen Steharbeitsplatz umfunktionieren? Hast Du genügend Platz um Dich herum, so dass Du Dich während der Sitzung auch mal richtig strecken kannst? Recherchiere nach kleinen, unauffälligen Übungen für Beine und Schultern die Du nicht nur bei lang empfundenen Online-Sitzungen anwenden kannst.
Achte beim Einrichten Deines Arbeitsplatzes vor dem Videocall auch darauf, dass Du für alle Fälle Platz um Dich herum hast, um Dir auf einem bereit gelegten Zettel gegebenenfalls Notizen zu machen. Oder nutzt Du lieber die Möglichkeit der Bildschirm-Teilung, um gleich auf dem Rechner digital mit zu notieren ohne das Meeting aus den Augen zu lassen? Optimal hierfür ist natürlich der Luxus eines Zweit-Bildschirms.
Zu guter Letzt vergiss nicht Trinken und Taschentücher, vor allem in der kälteren Jahreszeit, bereit zu stellen. Vielleicht bekommst Du mitten in Deinem Online-Vortrag einen trockenen Hals und musst dann nicht lang unterbrechen, da Du kurzerhand zu Deinem Glas Wasser greifen kannst. Tipp: schalte Dein Mikrofon stumm wenn Du trinkst, nachschenkst, niesen musst oder Dich sogar schnäuzt. Da man bei den zuletzt Genannten ohnehin keine schöne Mimik abgibt, empfiehlt es sich, die Kamera kurz auszuschalten oder sich aus dem Bild zu drehen.
Das Thema Wohlbefinden im Videocall kann unendlich diskutiert und weiter eruiert werden. Mache Deine eigenen Erfahrungen und wachse im Verständnis Deiner eigenen Selbstfürsorge von Videocall zu Videocall. Scheu Dich nicht das, was Dir gut tut, in Deinem Arbeitsumfeld einzufordern. Unser aller Ziel ist es, effizient und produktiv zu sein und zu bleiben. Wenn Du unsicher bist oder Dich erstmal in einem geschützten Raum mit Deinem individuell gefühlten Wohlbefinden ausprobieren möchtest, dann komm auf uns von Videocall Training zu. Wir freuen uns, Dich voran zu bringen und in der Achtsamkeit Dir selbst gegenüber zu stärken.